Glossar Physio- und Atemtherapie
Die Physio- und Atemtherapie verwendet viele fachspezifische Begriffe. Wir möchten, dass Sie einen möglichst guten Einblick in die Thematik und somit ihre Therapie bekommen. Deswegen haben wir hier eine Übersicht mit Erläuterung der wichtigsten Fachausdrücke zusammengestellt. Generell sind wir natürlich für alle Ihre Fragen da und erklären Ihnen gerne die fachlichen Zusammenhänge und Hintergründe.
Blutarmut durch Verminderung der Erythrocyten (=verringerte O2-Bindungsmöglichkeit) | |
anfallsartig auftretende Atemnot mit reversibler Verengung des Bronchialsystems; Ursachen: Allergien (Pollen, Hausstaub etc.), psychogene Überlagerung (selten ausschließlich) | |
Körperpositionen zur Reduktion stark erhöhter Atemarbeit durch Weitstellung des Brustkorbs, z.B. Kutschersitz, Torwartstellung etc. | |
Atemvolumen (AV): pro Atemzug ein- und ausgeatmete Luft, aktiv am Gasaustausch beteiligt Inspiraterisches Reservevolumen (IRV): Luft, die nach normaler Einatmung zusätzlich eingeatmet werden kann. Exspiraterisches Reservevolumen (ERV): Luft, die nach normaler Ausatmung noch zusätzlich ausgeatmet werden kann. Vitalkapazität (VK): Luft, die nach maximaler Inspiration ausgeatmet werden kann (AV+IRV+ERV) Residualvolumen (RV): Luft, die nach maximaler Ausatmung noch in der Lungen verbleibt. Totalkapazität (TLC): Gesamtvolumen nach maximaler Inspiration (VK+RV) | |
Aktive und passive Maßnahmen, um das vorhandene Potential der Lunge optimal zu nutzen und Obstruktionen und Überblähungen zu verringern. | |
Reizgriffe zur Atemvertiefung an Haut, Unterhaut, Faszien und Muskulatur im Bereich Brustkorb und Bauch. | |
Spezielle Atemtechnik, um viel und/oder zähes Sekret aus bestimmten Lungenabschnitten zu lösen und abhusten zu können. | |
Bewegungstherapeutisches Behandlungskonzept, das sich an den Ressourcen des Patienten orientiert. Die Therapie wird individuell auf die Bedürfnisse bezüglich Mobilität im Alltag abgestimmt wird und ist für jede Altersgruppe anwendbar ist (Säugling/Kinder – Erwachsener). Ziel ist die Differenzierung funktioneller Fähigkeiten, Erweiterung der Handlungskompetenz und größmögliche Selbständigkeit im Lebensumfeld. | |
Irreversible Erweiterung der Bronchien; Ursprung: erworben (z.B. andauernde Entzündung, Pneumonie) oder angeboren | |
Die Bronchitis ist eine lokal begrenzte Entzündung der Bronchialschleimhaut. | |
engl.: chronic obstructive pulmonary desease; chronische, also dauerhafte Erkrankung der Lunge durch entzündete und Sekret-verengte Atemwege, vor allem bei Rauchern und Passivrauchern | |
Herzinsuffizienz am rechten Herz-Ventrikel, die durch eine Lungenerkrankung ausgelöst wird. | |
Teilgebiet der Osteopathie, manuelle Behandlungsform, die auf dem cranio (Schädel)-sakralen (Kreuzbein)- Rhythmus basiert. Behandelt werden sowohl Neugeborene / Säuglinge, Kinder als auch Erwachsene. | |
Wirkstoff, das sich mit einem Treibgas zusammen in einem Druckbehälter befindet und bei Einatmung inhaliert werden soll. Anwendung mit einer Inhalierhilfe (Spacer) möglich. | |
Pause von mindestens 2 Sekunden zur Verbesserung der Luftverteilung in den Atemwegen. | |
Aerosol-Applikation mittels pressluftbetriebenen Düsenverneblers oder Ultraschallverneblers. Schulung und Kontrolle des optimalen Inhalationsmusters empfehlenswert. | |
Die Hepatitis ist eine viral-infektiöse Entzündung der Leber, bei der zwei Arten zu unterscheiden sind: akute Hepatitis (A, E) und chronische Hepatitis (B, C, D). | |
Reinigungsmechanismus der großen Atemwege durch bewusstes oder unbewusstes Husten. | |
Permanente Überschreitung des Normbereichs des arteriellen Blutdrucks. Nach WHO liegt eine Hypertonie vor, wenn im Liegen/Sitzen der systolische Wert 160 mm/Hg und der diastolische Wert 95 mm/Hg überschreitet. | |
Feuchtinhalation mit NaCl und evtl. den individuell verordneten Medikamenten in der Therapiesitzung. Wir stellen alle gängigen Geräte zur Verfügung. Anleitung und Kontrolle der Trockenpulverinhalation und der Handhabung von Dosieraerosolen. | |
Körpereigene Ausatem-Stenose mit locker aufeinander liegenden Lippen zur Stabilisierung der Atemwege und Atemberuhigung. | |
Überdehnung des Lungengewebes mit irreversibler Zerstörung der Alveolen; Ursache: meist vorhergehende langjährige Bronchitis. | |
Befasst sich mit reversiblen Funktionsstörungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Auf der Grundlage exakter Befunderhebung werden zur Mobilisation und Schmerzreduktion zielgenaue Gelenks- und Weichteiltechniken angewendet. | |
Selbsthilfetechnik zur schonenden Reinigung der Atemwege. Nach zunehmend tiefer Inspiration: Kombination von passiv beschleunigtem exspiratorischen Fluss und aktiver Ausatmung mit dosiertem PEP | |
angeborene, autosomal rezessiv verebliche Stoffwechselkrankheit der weißen Bevölkerung; Fehlfunktion von Schleim- und Schweißdrüsen des Körpers führt zu Zystenbildung im Pankreas (Bauchspeicheldrüse) und chronische Entzündung mit Bronchiektasenbildung in der Lunge | |
eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Lunge durch Verengung oder Verlegung der Atemwege, hervorgerufen durch z.B. Sekretablagerung oder einen Tumor. Eine Obstruktion tritt beispielsweise bei folgenden Erkrankungen auf: COPD, Asthma bronchiale, Bronchitis, Mukoviszidose | |
pulmonale Hypertonie: Bluthochdruck im Lungenkreislauf. | |
Positive Expiratory Pressure, bei Ausatmung gegen einen Widerstand, erzeugt durch die eigenen Lippen oder mithilfe eines PEP – Gerätes (z.B. Flutter oder Cornet) entsteht in den Atemwegen ein positiver Druck. Dieser soll die Atemwege möglichst lange offen halten, um für eine ausreichende Entlüftung der Lunge und einen optimalen Sekrettransport zu sorgen. | |
Entzündung der Pleura als Folge entzündlicher Herz- oder Lundenerkrankungen. | |
Akute oder chronische Entzündung der Lunge. Im Gegensatz zur Bronchitis ist die Pneumonie eine meist bakterielle Entzündung des Lungenparenchyms (Funktionsgewebe der Lunge) mit einem wesentlich umfassenderen Krankheitsbild. | |
Der normalerweise negative Druck zwischen den Pleurablättern (Lungenfell und Rippenfell) wird bei einem Pneumothorax aufgehoben. Es kommt zum Kollaps des betroffenen Lungenflügels. | |
PNF basiert auf einer Summation von exterozeptiven oder propriozeptiven Reizen zur Optimierung neuromuskulärer Bewegungsanbahnung. Anwendung: Normalisierung von Muskeltonus und gestörten Bewegungsabläufen, Verbesserung inter- und intramuskulärer Koordination, Verbesserung von Trainingszustand, Muskelentspannung und Muskeldehnfähigkeit. | |
Ganzheitliches Behandlungskonzept; über verschiedene gezielte manuelle Reize wird die physiologisch unwillkürliche Atmung ausgelöst, aktiviert und reguliert. | |
Eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Lunge durch eingeschränkte Beweglichkeit der Wirbelsäule und Rippen (z.B. Skoliose) oder pathologische Veränderung des Lungengewebes (z.B. Lungenfibrose). | |
Abfall der Durchblutung lebenswichtiger Organe für längere Zeit unter ein kritisches Minimum. Lagerung eines Schockpatienten: Oberkörper tief, Beine hoch. Dadurch wird eine Minimaldurchblutung der zentralen Organe und des Gehirns sichergestellt. | |
Krafttrainingsgerät der Einatmungsmuskulatur, arbeitet mit isokapnischer Hyperventilation, Computersteuerung und Rückatmungsbeutel. | |
Preisgünstige PEP-Geräte in Form gekürzter Strohhalme; variabler Widerstand durch unterschiedliche Durchmesser und Längen. | |
Manuelle Technik zur Brustkorbverkleinerung während der Exspirationsphase zur effektiven Unterstützung des Sekrettransports und zur Mobilisation, ggf. in Kombination mit PEP-Atmung und Vibrationen. | |
Tritt vor allem bei obstruktiven Lungenerkrankungen auf, eingeatmete Luft kann nicht mehr komplett ausgeatmet werden; dadurch verbleibt immer mehr „Restluft“ in der Lunge. | |
englisch: Vocal Cord Dysfunktion / Stimmbanddysfunktion |